Über die Psychoanalyse und die psychoanalytische Psychotherapie 

"Das Ziel ist die Erkenntnis, warum wir so sind, wie wir sind. Erst dann kann eine dauerhafte Veränderung stattfinden."

Dieses Verständnis steht im Zentrum der psychoanalytischen Therapie. Es geht nicht um schnelle Lösungen, sondern darum, die eigenen inneren Muster zu erkennen, bewusst und unbewusst. Denn erst durch dieses Erkennen wird tiefgreifende Veränderung möglich.

Die Psychoanalyse bringt Zusammenhänge ans Licht, die unser Erleben und unsere Beziehungen prägen. Es geht um das Unbewusste – um das, was wir wiederholen, ohne es zu wollen, was uns bewegt, ohne benennbar zu sein. Dabei spielen nicht nur Worte, sondern auch Beziehung, Atmosphäre und Körpersprache eine Rolle.

Die therapeutische Beziehung ist für mich das zentrale Arbeitsfeld. Sie ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern selbst ein Raum, in dem sich zeigt, was uns im Alltag oft entgleitet. Ich beobachte und reflektiere die Dynamiken, die zwischen uns entstehen, denn sie sind Spiegel dessen, was auch außerhalb der Therapie wirksam ist.

Ich arbeite mit einer klaren Haltung, aber nicht mit Distanz. Ich bin kein schweigender Analytiker, sondern bringe mich ein, achtsam, zurückhaltend, aber erfahrbar. Wenn Vorurteile gegenüber der Psychoanalyse auftauchen, oder gegenüber mir als Therapeut, haben sie in der Stunde Platz. Alles, was da ist, darf angesprochen werden.

" Psychoanalyse bedeutet für mich, die klassischen Konzepte mit der Gegenwart in Dialog zu bringen, mit der Welt, in der wir heute leben, mit queeren Lebensrealitäten, mit gesellschaftlichen Umbrüchen."

Die queere Psychoanalyse unterscheidet sich in vielem von ihrer klassischen Ausprägung. Der traditionellen Theorie wird oft ein binäres, normierendes Denken nachgesagt, ein Denken, das queere Lebensrealitäten nicht erfassen kann.


Ich verstehe es als meine Aufgabe, psychoanalytische Theorie lebendig zu halten, indem ich sie in Bewegung bringe, anpasse, hinterfrage. Theorie ist wichtig, aber sie muss anschlussfähig sein an das, was Menschen tatsächlich erleben.

Ich bin überzeugt: "Nur wer sich selbst versteht, kann sich langfristig verändern." Therapie kann irritieren, fordern, berühren und gerade darin liegt ihre Kraft. Ich sage oft: "Wir können andere nicht ändern, aber wir können lernen, uns selbst zu verändern."

Wie das Setting aussieht, ob wir im Sitzen oder im Liegen arbeiten, entscheiden wir gemeinsam. Das klärt sich oft im Erstgespräch oder ergibt sich im Verlauf. "Jede Therapie ist so individuell wie der Mensch, der sie beginnt."  So gestalte ich auch meine Arbeit.